Abwassersysteme kommunal und Industrie

Geruchs- und Abluftreinigung im Bereich der Abwasserbehandlung

Die Sammlung, der Transport und die Behandlung von Abwasser sind häufig mit Geruchsemissionen verbunden. Gerüche entstehen an vielen verschiedenen Stellen der Abwasserreinigung und können in Art und Konzentration sehr stark variieren. Primärmaßnahmen zur Reduzierung der Geruchsemissionen sind bei der Geruchsbekämpfung erste Wahl. Geruchsemissionen, die nicht vermieden werden können, müssen ggf. mit geeigneten technischen Einrichtungen behandelt werden.

Die Art der Geruchsemissionen kann relativ stark variieren. Im Bereich der Abwasserableitung werden Geruchsemissionen durch anaerobe Verhältnisse begünstigt. Verweilzeit und Temperatur, Sulfat und Sauerstoffkonzentration, Konzentration an organischem Material und Turbulenzen beeinflussen die Emission von Gerüchen. Abwasserpumpstationen sind daher häufig mit Geruchsbehandlungsanlagen auszustatten. Auf der Kläranlage treten Geruchsemissionen vor allem im Bereich der mechanischen Reinigung und in der Schlammbehandlung auf.

Die in der Literatur angegebenen Geruchsschwellen gelten i.d.R. nur für die Einzelstoffe, nicht für die Stoffe als Teil einer komplexen Geruchsfracht, so wie sie auf Kläranlagen angetroffen werden. Ein Einzelstoff kann immer nur als Indikator eines Geruchs angesehen werden. Die Beschreibung eines Geruchs erfolgt in der Regel mit Hilfe einer dynamischen Olfaktometrie nach DIN EN 13725.  

Als Zielwert einer Geruchsbehandlung werden meist 200 bis 500 GE/m³ angesetzt.